Die derzeitige Situation in unserer Kirche lässt auch uns als Franziskanerinnen nicht unberührt.

Mit den Aufforderungen ihres Berliner Erzbischofs, im Zuge des Synodalen Prozesses Rückmeldungen an das Erzbistum zu senden und aufgrund der aktuellen Initiativen hat sich
die Arbeitsgemeinschaft der Ordensf5rauen im Erzbistum Berlin kurzfristig darauf verständigt, ein Statement zu verfassen.

Dieses Statement spricht uns Mauritzer Franziskanerinnen aus dem Herzen und wir schließen uns dem gerne an:

„11.02.2022 AG Ordensfrauen im Erzbistum Berlin:

Gott hat mich gesandt, den Armen frohe Botschaft zu bringen, den Gefangenen Freiheit, den Blinden Licht, den Unterdrückten Befreiung“ (nach Lk 4,18)

Dieser lebensförderlichen Mission Jesu sehen uns als Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen im Erzbistum Berlin verpflichtet. Gemäß unseren Charismen leben wir diese Sendung auf unterschiedliche Weise. Wir sind überzeugt von der gleichen Würde jedes Menschen – unabhängig von Geschlecht, Alter, Kultur oder sexueller Orientierung.

Deshalb schmerzt uns sehr, wie groß das Ausmaß des durch die Kirche verursachten Leidens ist, das Menschen ertragen mussten und müssen. An ihre Seite stellen wir uns in Solidarität und mit unserem Gebet.

Daher können wir nicht weiter hinnehmen,

  • wenn Menschen ihre Berufung zu einem Weiheamt nicht leben können, weil sie Frauen sind,
  • wenn Menschen vom Empfang der Sakramente ausgeschlossen werden, weil sie in Verantwortung und Respekt einen Liebe leben, die nicht der Norm des kirchlichen Lehramts entspricht,
  • wenn Menschen im kirchlichen Kontext aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität mit Ausgrenzung oder Kündigung rechnen müssen.

Wir wollen das Gesicht einer Kirche mitgestalten, die Gottes vorbehaltlose Liebe für alle widerspiegelt und aus der befreienden und heilenden Spiritualität Jesu Christi lebt. Dies beinhaltet, Strukturen, lieb-los sind, zu verändern, Dunkles ans Licht zu bringen und auf alle ausgrenzenden Formen von Macht zu verzichten.

Es ist dringend nötig, uns geschwisterlich, sensibel und ehrlich den Fragen unserer Zeit zu stellen – um der Menschen willen! Die Aufgaben kommen uns entgegen durch die Not der Menschen. In diesem Sinne gilt unser Gehorsam in der Nachfolge Jesus der „Autorität der Leidenden“(J.B. Metzt) – in Deutschland und weltweit.

Für die Arbeitsgemeinschaft der Ordensfrauen im Erzbistum Berlin

Sr.Hannelore Huesmann, Franziskanerinnen von Münster-Mauritz
Sr.Beate Glania, Missionsärztliche Schwestern
Sr.Cordula Klafki, Kongregation der Marienschwestern
Marlies Pöpping, Säkularinstitut St. Bonifatius
Sr.Rafaelis Könemann, Schwestern Unserer Lieben Frau Coesfeld
Sr.Regina Stallbaumer, Kongregation der Helferinnen
Sr.Ruth Rottbeck, Franziskanerinnen von Sießen
Sr.Teresia Benedicta Weiner, Karmel Regian Martyrum
Sr.Theresia Kucklick, Benediktinnerinnenabtei St. Gertrud , Alexanderdorf“ (Zitat Ende)

 

Die Deutsche Provinzleitung der Mauritzer Franziskanerinnen