Wallfahrt auf den Spuren unseres Ordensgründers
Am 1. Mai machten sich 60 Schwestern und Mitglieder der Weggemeinschaft mit dem Bus auf eine besondere Pilgerreise im Jubiläumsjahr der Gemeinschaft. Zuerst wurde die Pfarrkirche St. Anna in Verl angesteuert, die an genau der Stelle errichtet wurde, an der bis 1792 eine schlichte kleine Annenkapelle gestanden hatte, in der Christoph Bernsmeyer 1777 getauft wurde. In der Mitte dieser heute im neugotischen Stil mit Neo-Barockelementen ausgestatteten großen, hellen und einladenden Kirche steht der Taufbrunnen, der aus der Annenkapelle mit in die neue Kirche genommen wurde. Darum haben wir uns versammelt, uns mit dem Taufwasser gesegnet und mit dem Licht der Osterkerze, das an alle weitergegeben wurde, unser Taufversprechen erneuert mit dem Lied: „Fest soll mein Taufbund immer stehen…“ Das war ein bewegender Moment. Ein Mitglied der Kolpingfamilie zeigte uns eine Station des Sonnengesangs, die die Kolpingbrüder an den Kirchwegen des Ortes aufgestellt haben. Anschließend gab es im Pfarrheim ein einfaches Mittagessen, das wir aus dem Mutterhaus mitgebracht hatten.
Danach ging es in die Bauernschaft Spexard in der Pater Christoph Bernsmyer OFM geboren wurde. Zu seiner Kinderzeit gehörte sie zur Gemeinde Verl. Heute ist sie ein Teil der Stadt Gütersloh. Das ursprüngliche Bauernhaus Meier to Berens (heute Bernsmeyer) stand an der Helmholzstraße in der Nähe der Autobahn. Es war das letzte erhaltene Bauernhaus von 1600 und sollte in den 1990er Jahren abgerissen werden, da es zerfiel. Der Heimatverein hat sich dann darum gekümmert und mit viel Mühe an der Lukasstraße neu aufgebaut. Am Hoftor steht auch wieder die Inschrift Meier to Berens. Hier haben wir auf der Diele Kaffee getrunken, während draußen viele Radfahrer bei Musik, kalten Getränken und Würstchen ihren Maiausflug unterbrachen.
Auf der Rückfahrt bekamen wir im Bus neue Plätze und alle ein kleines Tauzeichen mit einem franziskanischen Wort, über das wir schnell ins Gespräch kamen. In Telgte empfingen uns die Schwestern des Hauses Maria-Hilf und gemeinsam sind wir zum Grab von Pater Christoph Bernsmeyer gegangen. Die Sonne war angenehm warm und schien auf uns und auf die Gräber der verstorbenen Schwestern. Am Grab unseres Ordensgründers haben wir Schwestern unsere Berufung neu bekräftigt mit den Worten des internationalen Mission Statements und die Mitglieder der Weggemeinschaft gesagt: „Wir sind Mitglieder der Weggemeinschaft der Franziskanerinnen. Wir versprechen, uns am Leben und Gebet der Gemeinschaft zu orientieren und uns gemäß ihrer Sendung einzusetzen. Das möge uns helfen, als Christen in dieser Welt zu leben und zu wirken. Wir wollen Zeugnis geben für das Evangelium Jesu Christi im Geist des hl. Franziskus.“
Dankbar schauen wir am Ende des Tages auf eine gut gelungene Wallfahrt.
– Sr. Diethilde am 02.05.2019