Impulse zum Osterfest 2024

Gründonnerstag 2024

Der Gründonnerstag ist ein Tag großer Dichte. Wir feiern das Gedächtnis an das Letzte Abendmahl. Es ist der Tag der Einsetzung der Eucharistie und des Priestertums.

Das zentrale Symbol ist der Altar:

  • Er ist ein Sinnbild für den Tisch im Abendmahlsaal, an dem Christus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl gefeiert hat.
  • Der Altar ist in der Symbolik der Kirche auch ein Sinnbild für den Kalvarienberg, auf dem Jesus Christus, unser Erlöser, die arme ausgebreitet hat, um das Weltall zu umarmen.
  • Der Altar ist schließlich Sinnbild unseres Herzens: Sinnbild und Einladung zur Teilhabe am Opfer und Heilsdienst Jesu Christi.

So steht der Altar in der Mitte unserer Aufmerksamkeit. Die 12 Lichter stehen nicht nur für die 12 Apostel, sondern auch für die 12 Stämme Israels, für die Menschheit, die das fest der Erlösung feiert. In der Mitte aber sehen wir den Kelch Jesu Christi: Jesus Christus ist die Mitte.

 

Karfreitag 2024

Wir wollen uns einstimmen in das Geheimnis dieses Tages. Symbole wollen uns helfen, dass wir uns dem Glaubensgeheimnis, dem Mysterium unseres Glaubens nähern, das wir nur schwer in Worte fassen können.

Wir sehen die rote Stola auf dem Altar, sie ist Zeichen eines heiligen Dienstes und will uns heute sagen: Jesus Christus ist der Diener unseres Heiles. Was Jesus Christus gesprochen und erlitten hat, ist im gr. Glaubensbekenntnis in die worte gefasst: „Für uns Menschen und zu unserem Heil…“

Für uns alle ist er den Leidensweg gegangen bis in das Dunkel des Todes: Aus Liebe

Die Leidensgeschichte Jesu, die wir heute, am Karfreitag hören, ist mehr als ein Bericht. Die Leidensgeschichte Jesu sagt nicht nur, was am ersten Karfreitag auf Golgotha geschehen ist, sondern auch warum und wozu es geschah. Jesus hat sich mit klarem Wissen freiwillig dem Tod ausgeliefert.

Nach der Darstellung des Johannesevangeliums starb er zu der Stunde, als im Tempel die Lämmer für das Paschamahl geschlachtet wurden. So wird bezeugt, dass Jesus der Gottesknecht ist, der die Sünde der vielen trägt (vgl. Jes 53,11) und zugleich das Osterlamm, das Sinnbild der Erlösung. Das ganze Leben Jesu Christi und sein sterben sind Ausdruck seiner Sendung, „zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mk 10,45).

Papst Franziskus hat diesem Geheimnis, vor dem Mysterium des Kreuzes gebetet:

O Kreuz Christi, Du bist das Symbol der Göttlichen Liebe – und – der menschlichen Ungerechtigkeit.

O Kreuz Christi, Werkzeug des Todes – und – Weg der Auferstehung.

O Kreuz Christi, Zeichen des Gehorsams vor Gott – und – Sinnbild menschlichen Verrats.

O Kreuz Christi, Galgen der Verfolgung – und – Zeichen des Heiles.

O Kreuz Christi, lehre uns, dass der Aufgang der Sonne stärker ist als die Dunkelheit der Nacht.

O Kreuz Christi, lass uns fest daran glauben, dass der scheinbare sieg des Bösen sich als unwahr erweist.

O Kreuz Christi, stärke uns in der Glaubensgewissheit, dass nichts die Liebe Gottes besiegen, verdunkeln oder schwächen kann.

Dein Kreuz, o Herr verehren wir, und deine Auferstehung preisen wir: Denn siehe, durch das Holz des Kreuzes kam Freude in alle Welt.

 

Karsamstag 2024

Der Karsamstag ist der Tag der Stille, der Grabesruhe unseres Herrn. Wir schauen hin zum Grab Christi, schauen aber auch zu den Gräbern unserer Verstorbenen. Wir denken heute Morgen vor allem an die Verstorbenen aus unseren Ordensgemeinschaften, aus unseren Familien und aus unserem Bekanntenkreis. Wir denken an die vielen Opfer in der Ukraine, im Nahen Osten und in den anderen Kriegsgebieten …

Die Lichte beim Kreuz Christi stehen symbolhaft für die vielen Gräber unserer Erde.

Heute, am Karsamstag, steht der Satz aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis vor uns: „Jesus Christus … Gottes eingeborener Sohn … hinabgestiegen in das Reich des Todes.“ Jesus Christus ist in seinem Tod hinabgestiegen in das Dunkel der Gräber, um das Licht, das Leben, die Liebe Gottes dorthin zu bringen.

 

Impulse im Morgenlob zu Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag
von Pater Egon Färber MSF