13.06.2017
Wanderexerzitien in Bremerhaven

29.Mai 2017 – 02.Juni 2017

Mit der Bibel im Rucksack…

auf Entdeckung gehen – den Horizont erweitern – Abenteuer erleben

 

Am frühen Montagmorgen machten sich die TeilnehmerInnen der Wanderexerzitien auf den Weg nach Münster zum Mutterhaus der Franziskanerinnen. An der Mutterhauspforte wurden wir von Schwester Adelharda in Empfang genommen und zum Exerzitienraum geleitet, in dem um 07.30 Uhr gemein-sam mit Pfarrer Beese die Heilige Messe gefeiert wurde. Pfarrer Beese fand sehr gute Worte, um uns auf die Reise einzustimmen. Er gab uns zum Schluss den Reisesegen, segnete Bibeln und Rosenkränze, die uns während der Wanderexerzitien ständige Begleiter sein sollten.

NBremerhavenach einem Frühstück trafen wir uns bei strahlendem Sonnenschein vor dem Mutterhaus und erhielten von Schwester Adelharda einige Informationen zum Ablauf der Reise. Das Tagesthema des ersten Tages lautete Auf dem Weg“. Gedanken zu dem Wort Jesu sollten uns auf der Fahrt begleiten „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Mit Bullis fuhren wir dann nach Bremerhaven. Schwester Cäcilia und Schwester Marietta, die jeweils einen der Kleinbusse begleiteten, gaben uns durch einen Meditationstext zu denken. „Gehen, aufbrechen, nach neuen Wegen suchen, umkehren, innehalten, sich neu orientieren…“ Aber besonders Bischof Klaus Hemmerle (1975-1994 Bischof von Aachen) hat in Anlehnung an die Seligpreisungen der Bergpredigt Gedanken geäußert mit der Bezeichnung, „Der Weg in die Seligkeit“, die uns bei unserem Gespräch bewegt haben. Dort hieß es z.B. „Selig, die das Interesse des anderen, der mit auf dem Weg ist, lieben wie das eigene Interesse, denn sie werden Frieden und Freiheit stiften. Selig, die ihre Position in Begegnungen auf dem gemeinsamen Weg nicht ausnutzen, denn sie werden das Klima prägen…“

Im Anschluss an diesen Gedankenaustausch beteten wir zwei Gesätze des Rosenkranzes und bekamen dazu eine beschriftete Zeichnung eines Rosenkranzes. Anhand dieser Zeichnung ist es uns sehr gut möglich, unseren Kindern oder Enkelkindern das Beten des Rosenkranzes nahe zu bringen. Bei einem Picknick während unserer Fahrt fand ein Austausch unserer Erfahrungen in der Gruppe statt.

Nach Ankunft in Bremerhaven bezogen wir schöne Zimmer im Hotel Adena und machten uns – nach einer kurzen Pause – auf den Weg in die Kranken- haus-Kapelle des St. Josef-Hospitals, in dem Schwester Cäcilia und Schwester Marietta lange Jahre tätig waren, ebenso wie zuvor schon einige Jahre

Schwester Adelharda. In der mit wunderschön gestalteten Fenstern ausgestatteten Kapelle meditierten wir zu ruhiger Musik und in stiller Atmosphäre. Das nebenstehende Bild der Kapelle zeigt allen Schwestern, die einmal in Bremerhaven waren, dass diese Kapelle noch so erhalten ist Kapelle Brem,wie beim Abschied der Schwestern von ihrer Tätigkeit im St. Josef-Hospital. Auch der heilige Josef hält noch Wacht.

Von Schwester Adelharda erhielten wir Erläuterungen zum Thema:

Bibel lesen – Bibel besser verstehen durch Lesen der Bibelstellen im Kontext – Bibelstellen finden mit Hilfe der Konkordanz…

Auflistung „Bücher der Bibel“.

Danach nahmen wir uns Zeit, die Fenster zu betrachten, durch die das Licht in strahlenden Farben in die Kapelle fiel. Schwester Cäcilia und Schwester Marietta gaben uns einige Informationen und Erklärungen zu den Heiligen, die in den Fenstern abgebildet sind und auch zum Fenster mit der Abbildung des „Sonnengesanges des heiligen Franziskus“.

Ein anschließender Spaziergang führte uns bei immer noch strahlendem Sonnenschein an den Deich, zu einem kleinen Leuchtturm an der Weser. Hier bekamen wir ein Bild des Isenheimer Altars mit dem Abbild Johannes des Täufers und der Kreuzigungs-Szene ausgehändigt. Johannes der Täufer – Weg-Weiser für Jesus Christus – lautete das Thema der Meditation und des regen Gespräches. Beim an-schließenden Spaziergang an der Weser entlang, konnten wir uns weiter zum Thema Weg unterhalten oder uns auch still unsere Gedanken dazu machen.

Das Abendessen in einem italienischen Restaurant schmeckte uns allen sehr gut. Auf unserem Rückweg wählten wir noch auf einer gemütlichen Bank den schönen Blick auf die Weser und beschlossen diesen Tag mit Bildern und Sprüchen, die in einem Büchlein zum Tagesthema „Weg“ gesammelt waren. Jeder hat „sein Lieblings-Weg-Bild“ mit dazu gehörigem Text kurz vorgestellt und erläutert, warum er sich gerade durch dieses Bild angesprochen fühlte. Es wurden viele interessante Gedanken mitgeteilt. An diesem Abend schliefen wir wohl alle mit dem Gedanken ein: „Was werden wir wohl morgen erleben?“

Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem sehr leckeren, reichhaltigen Frühstück nach Imsum zum Ochsenturm. Unser Tagesthema war die „Schöpfung“. Auf der Fahrt durch den Hafen von Bremerhaven bestaunten wir die riesigen Schiffe und das riesige Hafengelände. Am Ochsenturm angekommen, versammelten wir uns am Deich und machten uns unter der Führung von Schwester Cäcilia zu Fuß auf den Weg nach Wremen. Die Wanderung durch die wunderschöne Natur –Wasser der Weser, Watt, Grün des Deiches – aber auch die Stille in dieser Natur ließen unsere Gedanken zur Ruhe kommen. Bei der Ankunft in Wremen erwarteten uns Schwester Adelharda und Schwester Marietta. Wir stärkten und erholten uns bei warmen Getränken und dem einen oder anderen Stück Kuchen, bevor wir einen kurzen Spaziergang zum kleinen Leuchtturm machten. Dort erhielten wir unseren nächsten Impuls: Die Erschaffung der Welt – die Schöpfungserzählung. Nach einer kurzen Einführung durch Schwester Adelharda las jeder still für sich den Bibeltext. Dann hatten wir Zeit, uns – jeder für sich –Gedanken zum Text zu machen. Was war für uns eine wertvolle, eine wichtige Stelle in der Schöpfungserzählung? Für welche Zeichen in der Natur bin ich dankbar?

Es war wohltuend, in der Ruhe und Stille am Wasser über die Schöpfung nachzudenken. Wir hatten einen wunderschönen Teil der Schöpfung direkt vor Augen. Es erfolgte ein anregender Austausch in der Gesamtgruppe.

Einige Gedanken:

– Gott hat die Welt so vielfältig geschaffen, Tag und Nacht, Wasser und Land, Tiere und Pflanzen….

– Gott hat das Licht geschaffen, ohne Licht wäre es nicht schön auf der Welt, alle Lebewesen brauchen das Licht, um zu wachsen und zu gedeihen, wir Menschen, die Tiere, die Pflanzen…

– Gott hat erkannt, dass man nach fleißiger Arbeit eine Ruhezeit, eine Auszeit für den Körper, den Geist, die Seele braucht und hat den Sonntag zum Ruhetag erklärt.

Aber es kamen auch Gedanken auf wie:

– Gott hat dem Menschen die Erde geschenkt, er solle sie sich untertan machen. Aber was machen wir mit unserer wunderschönen Erde? Was tun wir unserer Erde an? Wie wird es mit der Erde, den Bewohnern weitergehen? Wie lange hält unsere Erde unser Fehlverhalten noch aus?

Nach dem Gedankenaustausch zur Schöpfungsgeschichte hielten wir ein Picknick am Deich. Dazu hatten wir aus der Hotelküche ein reichhaltiges Lunch-Pakete mitbekommen. Eine anschließende Ruhezeit nutzten wir zu einem weiteren Spaziergang oder auch zu einer stillen Zeit – oder auch zur Mittagsruhe. Gegen 15.00 Uhr fuhren wir zurück nach Bremerhaven.

Nach einer kurzen Pause spazierten wir zur Herz-Jesu-Kirche, Bremerhaven-Lehe. Pastor Markus Ganzauer hatte uns zu Kaffee und Kuchen ins Gemeindehaus eingeladen. Selbst hier gab es einen regen Austausch zu der Intention unserer Wanderexerzitien. Schwester Cäcilia und Schwester Mari-etta wurden – wie wir alle – freudig von Pastor Ganzauer begrüßt, denn heute hatte er Geburtstag. Nach dem Kaffee feierten wir mit Pastor Ganzauer die Heilige Messer in der Herz-Jesu-Kirche. In seiner Predigt fand er gute Worte über Gottes Schöpfung, der Welt und das Wort „Herrlichkeit – herrlich“, welches in unserem Sprachgebrauch leider durch andere Worte fast verdrängt wurde. Vielleicht gebrauchen wir es nun wieder öfter? Nach der heiligen Messe hielten wir eine kurze eucharistische Anbetung in den vielen Anliegen der Welt, unserer Familien und für uns persönlich. Schwerpunkt war auch unser Gebet um Berufung von Priestern und Ordensleute.

Unser Abendessen nahmen wir in einem chinesischen Restaurant ein. Wir stellten fest, dass unter uns bereits ein tolles Gemeinschaftsgefühl entstanden war. Aus einigen sich fremden Menschen hatte sich sehr schnell eine Gruppe mit starkem Zusammenhalt gebildet. Wir fühlten uns miteinander sehr wohl. Beim Essen teilte Schwester Adelharda uns mit, dass wir am nächsten Morgen etwas früher in unsere Unternehmungen starten würden. Um 07.30 Uhr würde uns der Bus zu einem wunderschönen Erlebnis abholen. Nun waren wir alle neugierig. Schwester Cäcilia meinte, dass es wohl gut wäre, eine Jacke und einen Schal, ein Tuch mitzunehmen. Noch neugieriger wollten wir gerne mehr wissen. Aber die Schwestern schwiegen alle beharrlich. Nein, der nächste Tag sei der Psssst-Tag und wir würden erst am nächsten Morgen Näheres erfahren. Gespannt auf die Überraschung am nächsten Tag spazierten wir zurück zum Hotel und schliefen unserem erlebnisreichen Psssst-Tag entgegen. Was würde uns erwarten?

Beim Frühstück am nächsten Morgen erzählte uns Schwester Adelharda von dem Ausflug durch die Schöpfung Gottes. Das Thema des Tages war „Meer…“. Wir stiegen freudig erregt in den Bus nach Cuxhaven-Sahlenburg zu einer Wattkutschfahrt zur Insel Neuwerk.

Unterwegs beteten wir das Morgenlob:

Psalm 23 Der gute Hirt – Psalm 8 Die Herrlichkeit des Schöpfers – die Würde des Menschen – In Stille meditierten wir das Lied „die Erde ist schön“.

Schwester Cäcilia gab uns dann interessante Informationen zum Watt und zur Insel Neuwerk. Wir trafen am Schillingshof in Sahlenburg ein. Von dort fuhren wir mit Pferdekutschen bis nahe an die Nordsee. Es war sehr kühl und auch sehr, sehr windig geworden. Die Sonne versteckte sich leider hinter den Wolken. Alle packten sich zusätzlich warm in die auf den Kutschen vorhandenen Decken ein. Wir warteten geduldig zusammen mit unseren Kutschpferden, Urmel und Flecki, Marina und Penny, auf die Dinge, die da kommen sollten. Unser Kutschfahrer hatte sich erkundigt und kam leider mit der Nachricht zurück, dass eine Watt-Überfahrt bis zur Insel Neuwerk wohl leider nicht möglich sein würde. Das Wasser hatte sich bei der momentanen Ebbe nicht weit genug aus dem letzten Priel (natürlicher Wasserlauf im Watt) vor der Insel Neuwerk zurückgezogen. So konnten wir nur den ersten Priel durchfahren aber nicht zur Insel Neuwerk. Ja, so ist es, der Mensch darf sich zwar die Erde untertan machen, schafft es aber nicht immer. Überall ist Gottes Wille, seine Gewaltigkeit, ausschlaggebend! Wir nahmen das Angebot des Kutschfahrers gerne an, eine Fahrt über das Watt durch den ersten Priel zu machen und dann wieder zurück zum Festland zu fahren, um durch die Heidelandschaft zurück zum Ausgangspunkt gebracht zu werden.

KutschfahrtIm Watt war es nochmal windiger und kälter und wir merkten sehr schnell, dass das Wasser noch sehr nahe und deshalb auch sehr tief war. Die Räder der Kutschen rollten komplett unter Wasser über den Wattboden, den Pferden stand das Wasser bis zum Bauch. Auch legten sich die Kutschen manchmal so schräg, dass ein erschreckter Aufschrei nicht zu vermeiden war. Man hatte das Gefühl, das die Kutsche jeden Moment kippen könnte. War das wirklich „ur“ ein Priel oder war das schon das Meer?

Dem Kutscher und auch seinen Pferden konnte man aber uneingeschränkt vertrauen. Das hatte der Kutscher auch genau gesagt: Er vertraut seinen Pferden und die Pferde vertrauen ihm. Ohne dieses tiefe Vertrauen funktioniert nichts. Wir in unserer Kutsche vertrauten außerdem auf Gott, denn in unserer Kutsche saßen Schw. Adelharda, Schw. Cäcilia und Schw. Marietta. Gott würde doch niemals eine Kutsche umkippen lassen, in der drei seiner Ordensschwestern saßen! Die drei braucht er doch auf unserer schönen Erde, genauso wie wir sie auch brauchen.

Unsere schöne Erde – wir sahen viel von ihr an diesem Tag. Eindrucksvoll erlebten wir das Watt, das Meer, den Wind, und all das immer mal von der Sonne angestrahlt. Danach wurden wir durch die schöne Heidelandschaft kutschiert. Es war zwar schade, dass wir nicht bis auf die Insel Neuwerk fah-ren konnten, aber so haben wir doch auch noch ein Ziel und können uns darauf freuen, diese spannende Kutschfahrt irgendwann noch einmal zu wiederholen.

Durchgefroren und aufgekratzt am Ausgangspunkt angekommen, machten wir uns auf die Suche nach einer Gruppen-Sitzgelegenheit im Warmen für unseren nächsten Impuls und landeten im Café Itjen – übrigens eine ausgezeichnete Gastfreundschaft – bei leckerer Torte und heißen Getränken. Dort erklärte uns Schwester Adelharda, wie man am besten einen Bibeltext liest. Wir bekamen dazu eine Anleitung ausgehändigt „Bibel teilen“. Wenn man anhand dieser Anleitung einen Bibeltext liest, wird man ihn besser verstehen und für sich umsetzen können. Nach diesen Erklärungen wurden einige aus unserer Gruppe für das Bibliodrama (kreativ-darstellen-de von Szenen der Bibel) eingeteilt, das nach einer Strandwanderung unter eigener Regie dargestellt wurde. In dem Bibliodrama ging es um die Szene der Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten – passend zum Thema des Tages „Meer“ – und der Gewalt, die Gott über Wasser und die gesamte Schöpfung hat. Wir stellten die Unterhaltung zwischen Moses und dem Pharao sowie auch der Israeliten untereinander dar. Der Pharao ließ die Israeliten ziehen und Moses saß mit seiner Gruppe vor dem Roten Meer. Zum Bibelgespräch „er Durchzug durch das Rote Meer“ trafen wir uns nach der Rückkehr im Hotel. Auch hier entstand wieder ein interessanter, reger Gedankenaustausch. Die Einleitung mit einem Bibliodrama hatte uns schon gut in diesen Bibeltext eingeführt. Nach einem anstrengenden aber sehr erfüllten, interessanten und spannenden Tag konnten alle sehr gut schlafen.

Am nächsten Morgen spazierten wir nach dem Frühstück zur Kapelle im Hospital. Dort meditierten wir zum Morgenlob zu sehr schöner Panflötenmusik zum Thema Wasser und Taufe. Schwester Adelharda trug gemeinsam mit Schwester Cäcilia Texte vor, die zum Nachdenken anregten. Vorher hör-ten wir das Lied der Sängerin Bianca „die steckte eine Kerze an“ Hier der Text: „die Frau, die in die Kirche kommt ist blass und abgespannt, und dass sie ein Problem hat, das hab ich gleich erkannt. Sie zündet eine Kerze an und stellt sie auf den Altar. Wie oft hab ich das auch getan, wenn ich verzweifelt war. Für die Eltern, für die Kinder, für die Freunde, für den Mann. Für all das, was uns das Leben noch in Zukunft bringen kann. Für Gesundheit und für Menschen ohne Aussicht, ohne Geld, und vor allem für den Frieden, für den Frieden in der Welt…

Passend dazu steckten wir alle eine oder mehrere Kerzen an, sodass es vor der Mutter-Gottes-Statue mit dem Jesus-Kind und dem Vogel in der Hand wunderschön hell leuchtete.

Nach diesem wirklich ergreifenden Morgenlob spazierten wir durch Bremerhaven. Dort konnte jeder für sich noch einige Besorgungen erledigen. Bremerhaven ist eine sehr schöne Stadt, ein Wohlfühlort, von dem man sich sicher gerne ein Erinnerungsstück mit nach Hause nimmt.

Zu unserem nächsten Impuls trafen wir uns wieder am Pingelturm. Dort sprachen wir bei strahlendem Sonnenschein über einen Text, den eine Gruppe Jugendlicher zum Thema Taufe erstellt hatte. Wir waren überrascht, dass auch die Taufpaten in dem Text erwähnt wurden und sprachen darüber wel-che Bedeutung eigentlich die Feste wie Taufe – Erstkommunion – Firmung in den Familien haben, welchen Stellenwert und welchen „eigentliche Grund“ das jeweilige Fest hat.

Danach sprachen wir über die Bibelstelle „das Beispiel vom reichen Mann und vom armen Lazarus“, Lk 16, 19-31. Schnell hatten wir erkannt und freudig wahrgenommen, nicht der reiche Prasser, sondern der arme Lazarus lag in „Abrahams Schoss“. Den Bezug zu unserem Tagesthema „asser“ haben wir wohl erst spät erkannt. Der reiche Prasser bat Abraham: „Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lazarus, er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer!“ Es entstand in der Gruppe Stille. So wertvoll kann Wasser sein und…

Nach dem Gespräch gab es eine Zeit, um mit eigenen Gedanken dem Thema nachzugehen. Ein Treffpunkt wurde im Hotel vereinbart. Um 17.00 Uhr feierten wir noch einmal mit Pastor Markus Ganzauer eine Heilige Messe in der Kapelle des St.-Josef-Hospitals. Er predigte sehr gut zu unseren Themen und Erlebnissen, die wir ja mit ihm ausgetauscht hatten.

Nach der Heiligen Messe spazierten wir zum Segelschiff-Restaurant „Seute Deern“. Dort genossen wir ein herrliches Abendessen. Beim Essen unterhielten sich alle angeregt. Man spürte den guten Geist der Gruppe. Es war ein sehr schönes Gefühl. Immer wieder war die Bibel der „Mittelpunkt“ unserer Gespräche. Müde und zufrieden fielen alle ins Bett und schliefen dem letzten Tag entgegen.

Nach dem wieder einmal leckeren, reichhaltigen Frühstück machten wir uns ein letztes Mal auf den Weg zum Morgenlob in die Kapelle des St. Josef-Hospitals. Nach dem Morgenlob haben wir unser Verhältnis zur Bibel reflektiert. Hat sich etwas geändert? Ist es für mich jetzt einfacher, in der Bibel zu lesen, sie zu verstehen? Habe ich besseren Zugang zur Bibel durch die Darstellung von Szenen als Bibliodrama z.B…

Gegen 10.30 machten wir uns auf den Heimweg zurück nach Münster. Mit dem Lied: Komm Schöpfer Geist…läuteten wir das bevorstehende Pfingstfest ein. Unterwegs beteten wir für eine gute Rück-fahrt, danach zwei Gesätze des Rosenkranzes. Im Anschluss daran folgte eine Meditation zum Bibeltext „Pfingsten“ nach dem Johannes-Evangelium 20, 19-23. Jeder versuchte in Stille, diesen Text nach den Schritten „Bibel teilen“ zu meditieren. Der Austausch zu dieser Bibelstelle schloss sich an. Nach der Ankunft im Mutterhaus der Franziskanerinnen in Münster konnten wir zunächst ein sehr leckeres Mittagessen genießen. Danach hielten wir in Anwesenheit von Pfarrer Beese Rückblick und Ausblick, der unsere Äußerungen sehr gut aufnahm. Mit einer abschließenden Meditation in der Mutterhauskirche gab er uns wertvolle Anregungen. „Was aber bleibt? Hat mich die Bibel neugierig ge-macht?“ Anhand von Bildern ging er den Weg Jesu noch einmal in der Kirche – Muttergottes mit dem Kind – Pieta, Maria mit ihrem toten Sohn – der heilige Josef und sein stilles Wirken – der Kreuzweg des Herrn durch diese Welt – der Tabernakel mit der Anwesenheit Jesu und der Zusage „Ich bin allezeit bei Euch.“

Danach fanden die Tage ihren Abschluss. „Wir haben herrliche Tage erlebt, viel über die Bibel und daran angelehnte Themen gehört und sie verinnerlicht, sehr liebe Menschen kennen gelernt und uns miteinander am Wasser der Weser in Bremerhaven und Umgebung sehr wohl gefühlt. Vielen Dank Schwester Adelharda, Schwester Cäcilia, Schwester Marieta und allen Mitreisenden für

Herrliche Wanderexerzitien mit der Bibel im Rucksack in Bremerhaven!

(Diesen Bericht verdanken wir unserer Teilnehmerin Frau Karin Gauxmann! Vielen Dank!)